Start      Badminton      Demon Force      Einmaleins      Fotografie      Galerie      Software      Wörterbuch     


Fotografie Kamerabedienung

Belichtungsmesser

Messarten

Nahezu jede moderne Kamera ist mit einem Belichtungsmesser ausgestattet, der das vom Motiv abgestrahle Licht mißt und angibt wie die Belichtungsparameter der Kamera eingestellt werden müssen, um ein korrekt belichtetes Bild zu erhalten. Wie Sie die Messart einstellen können und welche Messarten Ihre Kamera bietet, entnehmen Sie der Bedienungsanleitung Ihrer Kamera. Im Wesentlichen gibt es folgende Messarten.

Integralmessung

Bei der Integralmessung wird das Licht des gesamten Bildes gemessen und gemittelt. Diese Form der Messung befindet sich praktisch in keiner modernen Kamera mehr.

Mittenbetonte Integralmessung

Die mittenbetonte Integralmessung ist ähnlich der normalen Integralmessung nur wird bei ihr ein kleiner Kreis in der Mitte des Bildes stärker gewichtet. Die Größe und Position des Kreises aber auch die Gewichtung der Messung in diesem Kreis hängt vom verwendeten Kameramodell ab. Sehen Sie hierzu in der Bedienungsanleitung Ihrer Kamera nach, wie groß der Kreis ist, welche Position er hat und wie stark er gewichtet ist. Bei manchen Kameras läßt sich dies auch einstellen. Diese Messart verwenden Sie, wenn Sie bestimmen wollen, welcher Teil des Bildes korrekt belichtet werden soll. Achten Sie aber darauf, daß der bildwichtige Teil beim Auslösen sich unter dem Messkreis befindet oder Sie vorher das Ergebnis der Messung speichern.

Mehrfeld- oder Matrixmessung

Die Mehrfeld- oder Matrixmessung unterteilt das Bild in mehrere einzelne Sektionen und gewichtet die Sektionen in Abhängigkeit der gemessenen Farbe und, wenn möglich, wird auch durch die Entfernungseinstellung des Objektivs beeinflußt. Sie als Fotograf haben für gewöhnlich keinen Einfluß auf die Gewichtung der Sektoren. Diese Messart ist für die meisten Aufnahmesituation verwendbar. Achten Sie aber darauf, daß keine zu großen Kontraste im Bild vorhanden sind. Dann kann die Mehrfeldmessung auch schon mal eine falsche Belichtung einstellen. Um diesem Problem zu begegnen, können Sie entweder eine andere Messart einstellen oder, falls möglich, eine Belichtungsreihe durchführen.

Spottmessung

Bei der Spottmessung wird nur ein kleiner Kreis des Bildes für die Belichtungsmessung herangezogen. In der Regel befindet sich der Kreis in der Mitte des Bildes, er kann aber auch mit dem verwendeten Fokusmessfeld zusammen liegen. Über die Position und die Größe des Messfeldes lesen Sie in der Bedienungsanleitung Ihrer Kamera nach. Diese Messart verwenden Sie, wenn Sie bestimmen wollen, welcher Teil des Bildes korrekt belichtet werden soll und im Bild starke Kontraste vorherrschen. Achten Sie aber darauf, daß der bildwichtige Teil beim Auslösen sich unter dem Messkreis befindet oder Sie vorher das Ergebnis der Messung speichern.

Belichtungssteuerung

In die Belichtungssteuerung fließt das Ergebnis der Belichtungsmessung ein und es wird so einer oder mehrere Belichtungsparameter der Kamera automatisch eingestellt. Welche Belichtungssteuerungen Ihrer Kamera zur Verfügung stellt, lesen Sie in der Bedienungsanleitung nach. Üblicherweise erfolgt die Belichtungsmessung unmittelbar vor dem Auslösen der Kamera. Manche Kameramodelle erlauben aber auch die Speicherung des Messwerts bevor Sie den genauen Motivauschnitt wählen.

Manuelle Steuerung

Alle Belichtungsparameter werden von Ihnen selbst eingestellt. Die Kamera teilt Ihnen in einer Anzeige nur mit, ob das Bild unterbelichtet (zu dunkel), überbelichtet (zu hell) oder korrekt belichtet wird.

Zeitautomatik

In Abhängigkeit des Ergebnisses der Belichtungsmessung kann Ihre Kamera automatisch die erforderliche Belichtungszeit einstellen, um ein korrekt belichtetes Bild zu erhalten. Diese Automatik wird i.d.R. verwendet, wenn Sie selbst mit der Blende die Schärfentiefe des Bildes steuern wollen.

Blendenautomatik

In Abhängigkeit des Ergebnisses der Belichtungsmessung kann Ihre Kamera automatisch die erforderliche Blende einstellen, um ein korrekt belichtetes Bild zu erhalten. Diese Automatik wird i.d.R. verwendet, wenn Sie bewegte Motive fotografieren wollen und so steuern wollen, ob und wie die Bewegung im Bild sichtbar sein soll. Auch wenn Sie sicherstellen wollen, daß die Belichtungszeit kurz genug ist, um freihändig unverwackelte Bilder zu erhalten, können Sie die Blendenautomatik einsetzen.

Programmautomatik

Bei der Programmautomatik sucht die Kamera selbständig eine Kombination aus Zeit und Blende, um ein korrekt belichtetes Bild zu erhalten. Diese Automatik verwenden Sie, wenn Sie sich keine Gedanken um die korrekte Belichtung machen wollen oder wenn es einfach schnell gehen muß. Manche Kameras bieten auch ein sogenanntes Programmshift, um die von der Kamera gewählte Zeit und Blenden Kombination zu verschieben.

Motivprogramme

Motivprogramme arbeiten genauso wie die Programmautomatik. Nur teilen Sie der Kamera noch die Art des Motivs mit, damit sie entscheiden kann, ob sie lieber eine kürze oder länger Zeit bevorzugen soll oder ob Sie lieber eine offene oder geschlossene Blende einstellen soll.

Isoautomaik

Zusätzlich zu den eben besprochenen Automatiken können Sie bei manchen Digitalkameras noch eine Automatik aktivieren, die die Sensorempfindlichkeit einstellt. Hierdurch vermeidet die Kamera unterbelichtete Bilder, wenn die Belichtungszeit nicht mehr verlängert und die Blende nicht mehr weiter geöffnet werden kann.

Autofokus

Mit Hilfe des Autofokus können moderne Kameras das Bild automatisch scharfstellen. Hierzu hat Ihre Kamera eine oder mehrere Autofokusmessfelder. Sie können nun eines dieser Messfelder auswählen und Ihre Kamera steuert nun das Objektiv so, daß das Bild bei diesem Punkt scharf abgebildet wird.

Manche Kameras bieten auch die Möglichkeit, das zu benutzende Autofokusmessfeld automatisch auszuwählen. Hierbei wird das gesamte Bild analysiert und versucht herauszufinden, welche Punkte des Bildes wichtig sind und scharf abgebildet werden müssen. Wie gut dies funktioniert, müssen Sie selbst versuchen herauszufinden.

Für die Messung des Fokuspunkts gibt es üblicherweise zwei Strategien: Die Kamera mißt beim Antippen auf den Auslöser einmal die Entfernung, stellt das Motiv scharf und beläßt diese Einstellung bis das Bild aufgenommen wurde oder bis der Auslöser wieder losgelassen wurde. Ein Auslösen des Bildes ist meistens erst dann möglich, wenn die Entfernungseinstellung erfolgreich abgeschlossen wurde. Diese Einstellung empfiehlt sich, wenn Sie zuerst den Fokus messen und dann den richtigen Bildausschnitt wählen wollen. Beachten Sie aber, daß Sie nach der Entfernungsmessung nicht mehr die Brennweite verändern sollten, da sich bei vielen Objektiven damit auch der Fokuspunkt ändert. Die Methode ist nur angebracht, wenn das Motiv sich nicht bewegt oder die Schärfentiefe so groß ist, daß das Objekt sich nicht in der Zeit zwischen dem Scharfstellen und dem Auslösen aus dem Schärfenbereich bewegen kann. Wenn das Motiv zu schnell ist, erhalten Sie mit dieser Methode entweder gar keine Bilder oder nur unscharfe Bilder (weil der Autofokusmotor zu langsam ist)

Die zweite Möglichkeit ist den Fokuspunkt ständig zu messen und die Entfernungseinstellung des Objektivs stets anzupassen. In der Regel können Sie häufig das Bild auch dann auslösen, wenn noch nicht scharf gestellt wurde. Diese Einstellung ist bei sich bewegenden Motiven sinnvoll insbesondere dann, wenn Sie eine geringe Schärfentiefe wünschen. Achten Sie aber darauf, daß Sie das Motiv mit der Kamera verfolgen, so daß der bildwichtige Teil stets unter dem Fokusmesspunkt sich befindet. Möglicherweise ist es aber auch sinnvoll die automatische Auswahl des Autofokusmessfelds zu aktivieren. Hier sind Kameras mit vielen Messfeldern (sofern die automatische Auswahl gut funktioniert) und schnellem Autofokusmotor sehr von Vorteil.

Manche Kameras erlauben auch die automatische Auswahl der beiden Strategien. Wie Sie dies an Ihrer Kamera einstellen können und wie gut diese Automatik funktioniert müssen Sie selbst herauszufinden.

Blitzlicht

Der Einsatz eines Blitzlichts ermöglicht Ihnen die Fotografie in dunklen Umgebungen, wenn ansonsten lange Belichtungszeiten, große Blenden und/oder hohe Empfindlichkeiten erforderlich sind diese aber nicht erwünscht oder möglich sind.

Die Stärke eines Blitzlichtes wird in der Regel mit der Leitzahl ausgedrückt. Je höher die Leitzahl desto stärker ist das Blitzgerät. Beachten Sie aber auch, daß die Leitzahl sich verändert, wenn die Empfindlichkeit des Films bzw. des Sensors geändert wird. Wenn das Blitzgerät über einen Zoomreflektor verfügt, ändert sich die Leitzahl ebenfalls bei unterschiedlichen Zoomstellungen. In der Bedienungsanleitung des Blitzgerätes finden Sie meistens eine Tabelle über die Leitzahlen bei verschiedenen Zoomreflektorstellungen und Empfindlichkeiten.

Für eine korrekte Belichtung des Bildes müssen Sie folgende Formel beachten:

Blende = Leitzahl / Entfernung in Meter

Bei einer Leitzahl von 42 und einer Entfernung von 5 Metern zum Blitzgerät müssen Sie für eine korrekte Belichtung eine Blende von 8 einstellen. als Belichtungszeit müssen Sie bei den meisten Kameras mindestens die sogenannte Synchronisationszeit einstellen. Unglücklicherweise berücksichtigt die oben genannte Formel nicht das vorhandene Umgebungslicht. Wenn genügend Umgebungslicht vorhanden ist, müssen Sie die Blende verkleinern. Zum Glück verfügen aber die meisten Kameras oder wenigstens die Blitzgeräte über Blitzbelichtungsmesser, die automatisch die Stärke des Blitzlichts steuern, um eine korrekte Belichtung zu erhalten. Wenn die Kamera über einen Blitzbelichtungsmesser verfügt, müssen Sie nur ein zur Kamera passendes Blitzgerät verwenden. Bei Blitzgeräten mit eingebautem Belichtungsmesser, müssen Sie diesem nur die Blende mitteilen, die Sie an der Kamera eingestellt haben. Da hierbei aber die Belichtungszeit der Kamera nicht berücksichtigt werden kann, sollten Sie nach Möglichkeit eine Kamera mit eingebauten Blitzbelichtungsmesser verwenden.

Beim Blitzgerät müssen Sie darauf achten, daß der Leuchtwinkel mindestens so groß ist, wie der Bildwinkel des Objektivs an Ihrer Kamera. Ansonsten werden nur Teile des Bildes beleuchtet. Unglücklicherweise finden Sie aber bei den meisten Blitzgeräten und Objektiven keine Angabe über den Leucht- bzw. den Bildwinkel. Das liegt zum Teil daran, daß der Bildwinkel nicht nur von der Brennweite des Objektives abhängt sondern auch vom Film- bzw. Sensorformat. Bei Blitzgeräten steht meistens statt dessen eine Brennweite die besagt, der Leuchtwinkel ist identisch mit dem Bildwinkel eines Objektivs der angezeigten Brennweite. Wenn am Blitzgerät und am Objektiv die gleiche Brennweite eingestellt ist, sollte das komplette Bild ausgeleuchtet sein unter der Voraussetzung daß das Blitzgerät von der gleichen Sensor- bzw. Filmgröße ausgeht wie in der Kamera eingebaut ist. Ist der Sensor kleiner, ist dies allerdings nicht weiter tragisch, da nur Blitzleistung vergeudet wird, das komplette Bild jedoch ausgeleuchtet wird. Ist der Sensor größer werden nur Teile des Bildes beleuchtet und Sie müssen eine kürzere Brennweite einstellen. In der Praxis kommt dies aber nicht vor (zumindest ist mir kein Fall bekannt).

Wie der Leuchtwinkel eingestellt werden kann und welche Brennweite mindestens erforderlich ist, entnehmen Sie den Bedienungsanleitungen Ihrer Kamera und des Blitzgeräts.

Moderne Blitzgeräte erlauben auch, den Blitzreflektor zu drehen und nach oben zu klappen. Hierdurch können Sie die Lichtverteilung und die Schattenbildung im Raum beeinflussen. Es sei nur kurz angemerkt, daß Sie in diesem Fall den Zoomreflektor des Blitzgerätes problemlos auf die längste Brennweite einstellen können, da durch das indirekte Licht, das Blitzlicht gut im Raum verteilt wird.

Je länger die gewählte Belichtungszeit der Kamera ist und je größer die Blende oder die Empfindlichkeit eingestellt wurde desto stärker wirkt sich das vorhandene Umgebungslicht auf das fertige Bild aus. Beachten Sie aber auch, daß bei so einer Mischlichtsituation der automatische Weißabgleich moderner Kameras daneben greift. Problematisch für den Weißabgleich ist aber auch, wenn Sie das Blitzgerät zu einer farbigen Wand oder Decke für das indirekte Blitzen neigen. In diesem Fall sollten Sie den Weißabgleich sorgfältig manuell einstellen.

Hier nun ein paar Beispielbilder:


Ohne Blitz, Belichtungszeit 2 Sek., Blende f/16, ISO 560


Mit direktem Blitz, Belichtungszeit 1/200 Sek., Blende f/16, ISO 200


Mit direkten Blitz, Belichtungszeit 1/13 Sek., Blende f/4, ISO 200


Mit indirekten Blitz, Belichtungszeit 1/8 Sek., Blende f/4, ISO 200

Beim Vergleich der Leitzahl zweier Blitzgeräte müssen Sie darauf achten, daß der/die Hersteller auch die gleiche Filmempfindlichkeit und den gleichen Leuchtwinkel (bzw. Brennweite) angegeben haben.

Eine genaue Beschreibung der Blitztechniken würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Im Buchhandel gibt es genügend Literatur, die sich ausschließlich mit dem Thema Blitzfotografie beschäftigen.


© 1999-2021 by Martin Gäckler Österreich Deutschland